Warum Digital-Kameras in der Astonomie? "Weil Digital viel empfindlicher ist, und man sieht das Resultat sofort" ist
so die typische Antwort. Amateure mit langjähriger Erfahrung in der Astrofotografie sind jedoch insbesondere fasziniert von der
enormen Auflösungsfähigkeit feinster Kontraste eines Digitaldetektors, verglichen mit dem Auflösungsverhalten
eines chemischen Filmes unter gleichen Aufnahmebedingungen.
In der Langzeitfotografie mit Film muss die verwendete Brennweite bei kleinen Öffnungen (weniger als 4") schon
mindestens einen Meter betragen, um die das Auflösungsvermögen des Objektivs überhaupt abbilden zu
können. Daraus resultiert eine geringe Lichtstärke und somit lange Belichtungszeit. Chemischer Film ist bei geringem
Kontrast nicht in der Lage, feinste Detailstrukturen zu zeichnen. Bei einer CCD Kamera ist dies ganz anders: es braucht für
denselben Kontrastunterschied nur wenige Pixel, um die Struktur abbilden zu können.
In der Praxis fällt also das Auflösungsvermögen eines Digitaldetekors viel höher aus als die mit Film bei
gleicher Brennweite. In der Tat bietet uns die Digitalfotografie die Möglichkeit, das tatsächliche
Auflösunsvermögen unseres Teleskopes endlich auch fotografisch nutzen zu können. Es ist absolut faszinierend,
dass eine astronomische CCD-Kamera mit einem kleinen Teleskop heute schon fast das gleiche leistet wie wie noch vor 25 Jahren
mit chemischen Film und dem Palomarteleskop.
Astro-CCD oder digitale Spiegelreflex?
Die Frage nach der besseren Wahl ist nicht einfach zu beantworten. Beide Systeme haben für sich Vorteile: Die
DSRL - Kameras bieten den Vorteil eines guten Farbmanegment's und einfachster Handhabung in einem kleinen,
sehr leicht zu transportierenden Gehäuse das im Prinzip alle Funktionen integriert hat. Es muss nicht zwingend ein Labtop
und viel Batterie mitgenommen werden. Man kann völlig autarkt arbeiten. Hingegen haben gekühlte Astro-CCD's einen
grösseren Tonwertumfang und einen deutlich besseren Signal -Rauschabstand, was zu besserer Detailauflösung
besonders bei lichtschwachen Objekten führt. Auch ist man Frei in der Filterwahl und kann gezielt das Maximum bei den Aufnahmen
herausholen. Jedoch ist man zwingend auf den Einsatz eines PC / Labtop's
angewiesen. Beide Systeme haben also ihre Vorteile und welches das Richtige ist, hängt von den eigenen Ansprüchen ab
und der Bereitschaft, wieviel Technik der Astroausflug erlaubt.
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