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Filtertechnik für umgebaute Spiegelreflexkameras
Mit einer umgebauten DSRL lassen sich verblüffende Resultate erzielen. Die verwendeten IDAS Filter bieten eine der besten überhaupt
möglichen Vergütung und sind so Verspieglungsfrei wie die Originalfilter!
Das Auge ist im Bereich der Hα-Linie nicht mehr sehr empfindlich. Licht von dieser Wellenlänge
spielt in der täglichen Wahrnehmung auch keine so entscheidende Rolle. Es ist zudem in unserer täglichen Umgebung auch nicht
so weit verbreitet und dominat wie in kosmischen Emissionsnebeln. Im Gegensatz zu unseren Augen sind elektronische Bildaufzeichnungssysteme
(CCD, CMOS-Chip) besonders im roten und nahen infraroten Bereich sehr empfindlich. Damit nun nicht alle Bilder rotstichig werden, muss
also der Chip mit einem Sperrfilter gegen zu viel rotes Licht geblockt werden. Dieser Filter ist in seiner Wirkung dem Tagsehen der Augen
nachempfunden und ermöglicht eine Farbwiedergabe, wie wir dies selber sehen. Die Durchlässigkeit sinkt im roten Spektralbereich wie die
Empfindlichkeit beim Auge (Tagsehen) allmälich ab.
Es verwundert deshalb nicht, dass Digitalkameras für den Normalgebrauch das vom Auge nur noch reduziert sichtbare Licht
der Hα-Linie gleich abblocken.
Kameragehäuse
Bei astronomischen Objekten verhält es sich nun nicht ganz so einfach wie auf der Erde. Das Licht der interessanten Nebel
besteht nicht aus einem im ganzen Farbsprektrum kontinuierlich leuchteten Licht, sondern leuchtet meist nur in bestimmten
Wellenlängen. Die bekanntesten Linien sind: O III, Hβ und natürlich Hα.
Dazwischen wird meist nur wenig Licht ausgestrahlt. Das heisst nun, dass mit einer normalen digitalen Kamera (mit Rotsperrfilter)
der Rotlichtanteil dieser Objekte nur schlecht wiedergeben wird. Anders gesagt, Nebel bleiben Blaustichig. Softwareseitig kann
dieser Misstand nur bedingt wettgemacht werden. Anders aber, wenn man den Filter auswechselt, der das Licht der bei Nebeln
häufigen Hα-Linie passieren lässt.
Bei Hutech werden die gebräuchlichen
digitalen Spiegelreflexkameras von Canon umgebaut. Dabei wird der originale Sperrfilter ausgebaut und durch einen anderen,
speziell passenden Filter ersetzt. Mit diesen Ersatzfiltern werden zwei Punkte erreicht:
Zum einen bleibt der hochempfindliche Chip geschützt, zum anderen funktioniert der Autofokus ohne Probleme. Es
können zwei verschiedene Filter eingebaut werden. Der eine, speziell für astronomische Aufgaben konzipierte Filter
blockt das infrarotnahe Licht ab, lässt aber das Licht der Hα-Linie durch. Der andere Filter ist
eigentlich ein Klarglas, das auch den infrarotnahen Lichanteil passieren lässt, für welcher der CMOS-Chip
empfindlich ist. Allerdings sind dann je nach Anwendungsziel zusätzliche
Filter notwendig.
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Der Sperrfilter im Gehäuse der Kamera
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Das UIBAR IIa Filter (= Version Typ 1) der dritten Generation zeichnet sich durch einen extrem scharf begrenzten
Duchlassbereich ab und blockt das nahe infrarote Licht komplett ab. Weiter gibt es die Möglichleit, im Bayonett der Kamera
ein Filter einzusetzten. Dies erlaubt, die Kamera mit unterschiedlichen Frontfiltern
zu bestücken und so die Aufnahmecharakteristik des Chips zu beeinflussen. Diese Frontfilter können sowohl mit einem
Teleskop (mit und ohne Korrekturoptik, bzw. brennweitenverändernder Zusatzoptik) oder auch zusammen mit den meisten
Nikon-Objektiven eingesetzt werden.
Technische Daten der Filter
Klarglas-Filter
Dieses speziell mehrschichtvergütete Planglas lässt das Licht von ca. 380 nm bis
ca. 1200 nm ungehindert passsieren. Es hat eine spezielle Antireflexvergütung gegen
störende Spiegelungen zwischen Chip und Filter. In der astronomischen Fotografie kann so mit Hilfe von einem
IR-Passfilter auch im nahen Infrarotbereich gearbeitet werden. Für die normale Fotografie ist aber unbedingt ein
zusätzliches IR-Sperrfilter notwendig.
Typ I Filter
Dieses spezielle astronomische UV/IR Sperrfilter ist von ca. 420 mm bis ca. 690 nm
durchlässig. Es lässt also das Licht der Hα-Linie ungehindert passieren, blockt aber das
infrarotnahe Licht ab ab. Es ist ebenfalls speziell Mehrschicht-Vergütet gegen störende Spiegelungen zwischen
Chip und Filter. Dieses Filter stellt wohl die einfachste Art dar, die Kamera sowohl astronomisch wie auch normal zu verwenden.
Meist kann auch in der normalen Fotografie ohne ein zusätzliches Filter gearbeitet werden, ohne dass gravierende
Farbabweichungen auftreten, die nicht mehr korrigiert werden könnten.
Vergleichsaufnahmen mit originalem Filter und Typ I Filter
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Letzte Änderung: 1. Juni 2010, Webmaster
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