Glossar
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- AOK
- AOK steht für AstroOptik Kohler und hat nichts mit der
gleichnamigen Krankenkasse oder Kosmetikfirma zu tun.
- Dobsonian
- Ein Dobsonian ist ein preiswertes, azimutal montiertes Teleskop, bei dem bewusst auf
jedwelchen unnötigen Luxus wie parallaktische Montierung, Feintriebe, elektrische
Nachführung verzichtet wird und vorwiegend preiswerte Materialien verwendet werden.
Es gibt zwei verschiedene Typen: 1. Dobsonian mit Kartontubus und Rockerbox aus
Pressspanplatten (z.B. von Orion), 2. Dobsonian mit
Gitterrohrtubus und Rockerbox aus Sperrholz (z.B. von Obsession).
- Helikopter-Okular
- Dieser Ausdruck stammt aus der Amateurastronomen-Szene und meint ein langbrennweitiges
Okular, welches einen so grossen Augenabstand besitzt, dass der Beobachter zuerst eine
kreisende Kopfbewegung über der Augenlinse des Okulars machen muss, bis er die
Austrittspupille gefunden hat.
- Katadiopter
- Als «Katadiopter» wird ein Teleskop bezeichnet, bei welchem die optische
Abbildung sowohl durch Linsen wie auch Spiegel erzielt wird. Meist dient das fest
installierte Linsensystem zur Korrektur der Abbildungsfehler des Spiegelsystems. Okulare
werden hier nicht hinzugezählt. Gängige Katadioptertypen sind:
Kutter-Schiefspiegler (katadioptrische Bauform),
Maksutov, Schmidt-Cassegrain und Schmidt-Kamera.
- Kontaktlinsen-Okular
- Dieser Ausdruck stammt aus der Amateurastronomen-Szene und meint ein kurzbrennweitiges
Okular, welches einen so geringen Augenabstand besitzt, dass man praktisch die Hornhaut
des Auges auf die Augenlinse des Okulars pressen muss, um das gesamte Bildfeld
überblicken zu können.
- Lichtstärke
- In der Fotografie bestimmt die Öffnung im Verhältnis zur Brennweite die
relative Lichtstärke eines Objektivs. So hat ein 50/1.4 Objektiv die doppelte
Lichtstärke wie ein 50/2.0 Objektiv. Daraus resultiert, dass mit dem zweiten
Objektiv bei sonst gleichen Aufnahmebedingungen doppelt so lange belichtet werden muss,
wie bei dem ersten. Der gleiche Effekt tritt natürlich ein, wenn der Blendenring
des Objektives entsprechend geschlossen wird. Wir können dies auch nachrechnen und
sehen, dass beim 50/1.4 Objektiv eine wirksame Öffnung von ca. 35mm besteht, hingegen
beim zweiten Objektiv nur eine solche von 25mm. Also ist beim ersten Objektiv die
lichtsammelnde Fläche doppelt so gross. Wir sprechen hier von der
«relativen Lichtstärke», weil noch andere Einflüsse wie interne
Obstruktion und vor allem die Lichtdurchlässigkeit der Linsen, bzw. der Reflexionsgrad
der Spiegel die wahre Lichtstärke Lichtstärke mitbestimmen: Zoomobjektive mit
rund 15 Linsen haben nur etwa die halbe wahre Lichtstärke (bei gleicher Blendenzahl)
wie ein festbrennweitiges Objektiv mit rund 4 bis 6 Linsen!
- Soweit zur Fotografie. Astronomische Teleskope können natürlich auch
fotografisch eingesetzt werden, wobei dann die oben beschriebenen Zusammenhänge
wirksam sind. Wenn wir jedoch ein Teleskop visuell einsetzen, so bestimmt das
Öffnungsverhältnis in keiner Weise die Lichtstärke (Helligkeit des
Bildes), sondern in erster Linie die Vergrösserung (und damit die Austrittspupille
des Teleskops). Natürlich treten auch hier die Effekte von Lichtdurchlässigkeit,
bzw. Reflexionsgrad der Optik, aber im speziellen Mass auch die Präzision der Optik
auf. Eine genaue Optik vermag mehr Licht in das zentrale Beugungsscheibchen zu vereinen,
woraus dieses vor einem dunkleren Umfeld heller erscheint. Ein Bild ist also im Prinzip
exakt gleich hell, egal ob ein Teleskop ein Öffnungsverhältnis von f/5 oder
f/20 hat, sofern die gleiche Vergrösserung verwendet wird.
- Obstruktion
- Vielfach liest man, dass die durch den Fangspiegel im Strahlengang befindlichen
erzeugte Obstruktion das Bild nachhaltig stört. Dies stimmt im Prinzip natürlich,
denn durch Lichtbrechung an der Fangspiegelkante und ev. deren Aufhängung wird
Licht abgelenkt und neben die Beugungsscheibe gelenkt. Dies hellt die umliegenden
Beugungsringe zusätzlich auf.
- Oft nicht erwähnt wird aber, dass auch optische Fehler (sowohl Fehler im
optischen System wie sphärische Abberation usw. und Ungenauigkeiten wie Zonenfehler
usw.) ebenfalls zu einer solchen Lichtumlagerung führen können. Dies ist
besonders dann zu beachten, wenn das System gerade noch das Rayleight-Kriterium von ca.
1/4 Wellenfront im Fokus erfüllt und/oder die Spiegeloberfläche speziell 'rauh'
(natürlich im mikroskopischen Bereich) ist. Natürlich wirkt sich dies bei
ungenügender Optik so stark aus, dass keine vernünftigen Sternbilder mehr erzielt
werden können (die Beugungsscheibe und -ringe bleiben nicht erkennbar).
- Leider werden die schwächeren Leistungen von Spiegelteleskopen oft einseitig nur
durch die Verschlechterung durch die Obstruktion (gegenüber Refraktoren)
begründet und nicht auf die ungenügende Abbildungsleistung durch die Optik an
sich. Ein Spiegelteleskop mit einer sehr genauen Optik erreicht durchaus eine optische
Leistung, die sich mit Refraktoren messen lässt (bezieht man den Reflektionsverlust
und die Obstruktion mit ein) und brilliante und scharfe Bilder liefert! Natürlich ist
das Resultat noch etwas besser bei Spiegelsystemen, die Obstruktionsfrei sind: es wird nahe
Refraktorqualität erreicht. Unsere Schiefspiegler erfüllen diese Forderung,
kombiniert mit einer perfekten Optik, hoher Reflexion in einem praktischen und
formschönen Tubus.
- Obstruktion bei Cassegrain
- Bei der Konstruktion von den verschiedenen Cassegrain-Systemen (auch SCT) kann man den
Fangspiegel konstruktiv klein halten, um eine geringe Obstruktion vorzutäuschen. Neben
eines sehr kleinen vignettierungsfreien Bildfeldes lassen sich damit 'nebenbei' auch einige
Bildfehler retuschieren. Da ein solches System aber nicht mehr tagblindfrei wäre (dh.
man würde vom Brennpunkt neben dem Fangspiegel aus auch 'direkt in den Himmel' sehen),
muss es mit einer Fangspiegelblende ausgestattet werden und das Skybaffel muss länger
als nötig sein. Zwar sieht man es auf den ersten Blick nicht, aber solche Systeme
haben oft bis zu 50% reale Obstruktion! Betrachten Sei einmal durch ein übliches
Teleskop solcher Bauart das Fangspiegelabbild und auch den schwarzen Ring darum. Die wahre
Obstruktion eines solchen Teleskopes entspricht dem Durchmesser des schwarzen Ringes und
nicht dem Durchmesser des Fangspiegels allein!
AOK-Cassegrain-Systeme haben keine künstliche
Obstruktion und der grössere Fangspiegel bringt damit weniger Vignettierung und
dadurch ein helleres Bild.
- Öffnungsverhältnis
- Das Öffnungsverhältnis ist der Quotient von Objektivdurchmesser und
Brennweite. Aus 100mm Öffnung und 1000mm Brennweite resultiert also ein
Öffnungsverhältnis von 1:10 oder f/10. Fotografisch ist dies sehr von
Bedeutung, da mit kürzeren Brennweiten und gleicher Öffnung auch eine
kürzere Belichtungszeit erreicht werden kann.
- Man spricht meist von einem grossen Öffnungsverhältnis bei kurzer
Brennweite und von einem kleinen Öffnungsverhältnis bei langer Brennweite
- verglichen mit der Öffnung. Da bei dieser, eigentlich exakten, Ausdrucksweise leicht
Verwechslungen auftreten, spricht man besser von kurzen und langen
Öffnungsverhältnissen. Somit ist eindeutiger, was gemeint ist: f/4 ist ein
kurzes Öffnungsverhältnis und f/20 ein langes.
- Reflektor
- Als Reflektor wird ein Teleskop bezeichnet, bei dem die optische Abbildung allein durch
eine Anordnung konkaver und/oder konvexer Spiegel hervorgerufen wird. Okulare werden dabei
nicht mitgezählt. Gängige Reflektortypen sind:
Cassegrain, Dall-Kirkham,
Kutter-Schiefspiegler (anastigmatische Bauform),
Newton und Ritchey-Crétien.
- Refraktor
- Als Refraktor wird ein Teleskop bezeichnet, bei dem die optische Abbildung allein durch
eine Anordnung von Linsen gebildet wird. Gängige Refraktortypen sind: APO, ED,
Fluorit-Apochromat, Fraunhofer, Triplett und verkitteter Achromat.
- Tagblindheit
- Als 'tagblind' wird ein Teleskop bezeichnet, bei welchem vom Okularauszug
direkt der Himmel gesehen kann; wie z.B. bei Cassegrains mit falschen/fehlenden Blenden
oder Gitterrohr-Dobsonians ohne schwarzes Tuch. Am Tage dringt dabei soviel Fremdlicht ein,
dass dadurch der Kontrast des Bildes drastisch vermindert wird. Nachts ist solch ein
Teleskop daher nur in absoluter Dunkelheit brauchbar.
- Umlenksystem
- Sammelbegriff für Zenitspiegel, Zenitprismen, Amiciprismen, Porroprismen, etc.,
welche eine Umlenkung oder Drehung des Strahlengangs, jedoch (theoretisch) keine
Veränderung der Abbildung hervorrufen.
- WAM-Montierung
- Die Abkürzung WAM steht für "Wetzikoner Achsenkreuz-Montierung".
Wetzikon ist ein Dorf im Zürcher Oberland und die Geburtsstätte dieses
Montierungstyps. Erhältlich sind folgende Typen:
WAM 300,
WAM 440,
WAM 650,
WAM 650move und
WAM 800.
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