Neben der Sonnenprojektion und Weisslicht - Objektivfilter ist die dritte Methode die Verwendung eines Herschelkeils, um die hohe
Lichtfühle der Sonne auf ein erträgliches Mass senken zu können.
Mit einem Herschelkeil wird das Licht zu etwa 95% weggespiegelt und 5% gelangt zum Okular. Da keine aufgedampfte Spiegelschicht das
Licht blockt, entsteht auch nicht so eine grosse Streuung wie bei einem Objektivsonnenfilter. Der Kostrast ist deshalb allgemein
hoch. Es ist aber auf jeden Fall ein zusätzliches Dämpffilter und idealerweise ein Polfilter notwendig! Interessant dabei
ist, dass ein Herschelkeil bereits polarisiertes Licht zum Okular lenkt. Mit nur einem Polfilter kann man deshalb elegant das Licht
stufenlos nochmals um bis zu einem Faktor 3 senken. So kommt man dann zur gewünschten Hellikeit. Und: gleichzeitig kann
man so die Helligkeit auch optimal auf eine Kamera abstimmen, so dass kurze Belichtungszeiten möglich sind.
Da aber immer das volle Licht durch das Teleskop kommt, sollen keine zu grossen Teleskope verwendet werden, Refraktoren bis etwa
150 mm (bei f:10) sind etwa die Grenze. Spiegelteleskope sind deshalb nicht geeignet. Auch Systeme mit Linsengruppen
kurz vor dem Brennpunkt sind eher heikel: Eventuelle Verkittungen und spezielle Sondergläser sind empfindlich auf die
Erwämung und/oder starke UV-Strahlung.
Ein wichtiger Punkt ist der Umstand, dass das weggespiegelte Licht nicht direkt aus dem Herschelkeil austritt, sondern durch eine
Keramikplatte unschädlich gestreut wird. Dies schützt zuverläsig vor Verletzungen oder Beschädigungen an
unerwarteter Position.
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