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AOK DDM Centaurus V24 Montierungen

Gemittelter Lauffehler in der Praxis einer Centaurus V24 Montierung am Himmel gemessen.

Messwerte
Die verbauten Hohlwellenencoder von Renishaw haben eine reale Teilung von 8191 "Teilstrichen", diese werden wiederum soweit aufgeteilt dass jeder Teilstrich durch ein Intereferenzverfahren nochmals aus 8192 messbaren Abschnitten besteht (analog eines Nonius einer mechanischen Messlehre). Daraus ergibt sich dass die Encoderauslesung sich mit einer Periode von rund 10.52 Sekunden "wiederholt" und eine effektive Auflösung von 0.02 Bogensekunden hat. Eine typische Gesamtgenauigkeit über 360° gemessen eines solchen Encoders sieht wie folgt aus:

Die Motortreiber lassen nun den jeweiligen Motor mit einer hohen Genauigkeit dem Encoder folgen, bei optimaler Einstellung mit einem Fehler von 1/20 Bogensekunde oder weniger. Dies kann man jederzeit selber nachprüfen und sieht dann so aus:

Aber wie genau werden die Teilstriche aufgeteilt deren Ausleselverhalten letztlich die Motoren folgen? Dies kann man wie den Periodenfehler einer Montierung mit Schneckenrad an einem Stern messen. Allerdings ist hier der Fehler durch das Seeing um ein vielfaches höher als der Auslesefehler des Encoders!

Um ein möglichst genaues Resultat zu erhalten haben wir insgesamt 100 Durchläufe mit einem Raster von einer Sekunde mit PEMpro aufgezeichnet und ausgewertet. Das Resultat aus über 1000 Messungen (keine Aussortierung von Einzelresultaten!) lässt sich sehen: während der mittlere Fehler durch das Seeing wie zu erwarten mit +/- ∼1 Bogensekunde deutlich ist (rote Linie), beträgt der gemittelte Fehler aller 100 Perioden nie mehr als 0.2", egal welchen Auswertungsfilter man anwendet (blaue Linie) . Der Lauffehler ist also deutlich kleiner als Fehler durch das Seeing! Deshalb kann man auch für anspruchsvollste Aufnahmen ruhig mit 10 oder 20 Sekunden Belichtungszeit für den Guider arbeiten um Driftbewegungen abzufangen (Aufstellungs- und Winkelfehler, Encoderdrift, Refraktion, Absinken und Durchbiegung von Stativ bis Tubus, Optikshifting usw.) ohne dass man dadurch relevante Nachführfehler bekommen würde.

Daraus sieht man wie genau die Montierung dem Lauf der Gestirne folgen kann. Im Prinzip könnte man so auch auf einen Guider verzichten. Allerdings zeigt sich in der Praxis immer wieder dass noch andere Faktoren hinzu kommen die eine allmähliche Drift erzeugen können. Aber diese ist immer sehr langsam und so kann man ruhig 10 oder 20 Sekunden Belichtungszeit für die Guiderkamera wählen. Dann wird auch nicht mehr der Luftunruhe hinterher gefahren und man erreicht Halbwertsbreiten an Sternen von bis unter einer Bogensekunde.

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Letzte Änderung: 17. Dezember 2020, Webmaster