Die neue EQ 6 R zeichnet sich im ersten Moment durch ein elegantes Design mit angenehmen Rundungen aus. Keine Kanten die stören, griffgünstig und ausgewogen. Was ebenso sofort auffällt ist die durch eine federnd wirkende Schneckenwellenlagerung wie spielfrei geführten Wellen. So wirkt die Montierung stabilder als der Vorgänger, was aber nicht stimmt. Sie trägt sinnvollerweise kurzbauende Refraktoren bis etwa 6" oder leichtbauende Cassegrain's bis maximal 26 cm, je nach Ansprüchen. Natürlich sind die grundlegenden Merkmale einer Deutschen Montierung immer die gleichen, aber im Gegensatz zu den Vorgängermodellen hat die EQ 6 R ein gewisses eigenständiges Design. Im Betrieb fällt zudem als wohl wichtigster Unterschied zum Vorgängermodell der nun ruhige Lauf der Motoren auf. So stören diese beim "goto" Betrieb die Nachbarschaft nicht mehr. Sie sind leise und laufen sanft an. Das Stativ ist wie bisher gut gebaut und kann auch hohe Ansprüche sehr gut erfüllen.

Wie beim Vorgängermodell ist die Anordnung der Antriebe im Deklinationsgehäuse, so dass nur ein Steuerkabel von der Handbox zur Montierung notwendig ist.

Der neue Antrieb ist mit mit je einem Zahnriemen ausgestattet. Dies erlaubt einen "weicheren", geräuscharmen Antrieb auch bei hohen Geschwindigkeiten. Die gegenüber alten Modellen aus gleichem Hause deutlich sauberer verarbeitete Montierung fühlt sich durchaus gut an, in letzter Zeit fallen aber immer wieder schlecht verabeitete Zahnriemenpulli's auf die eine gewisse Unruhe in der Nachführung ergeben

Zwar erlaubt diese Antriebsart einen leisen Antrieb mit wenig Spiel, jedoch hat ein Zahnriemen aus Gummi eine gewisse "Weichheit". Obwohl der Antrieb sich von Hand wie spielfrei anfühlt, so ist trotzdem mit einem gewissen Umkehrspiel zu rechnen. Andererseits reagieren Schrittmotoren bei kleinsten Fahrbefehlen anstandslos. Dies ist eine Grundvoraussetzung für gut korrigierbare Langzeitaufnahmen.

Mit der Montierung wird ein SynScan Steuergerät mitgeliefert, dass sowohl einen schnellen "goto" Betrieb mit über 42'900 Objekten (komplette Messier, NGC und IC Kataloge, verschiedene Sternekataloge) wie auch eine Schnittstelle zu vielen gängigen Planetariumsprogrammen ermöglicht. Die Positioniergeschwindigkeit erlaubt mit bis max. rund 4 Grad / Sekunde ein zügiges Arbeiten, eine permanente Periodenkorrektur (PPEC, 100 Positionen / Umdrehung), Autoguider-Anschluss und eine LX200-Schnittstelle gehören ebenfalls dazu. Die Korrekturgeschwindigkeit für fotografische Arbeiten kann von 0.25x bis 1x in vier Schritten eingestellt werden. Die Steuerung benötigt rund 2A bei 11 bis 12 - 16 Volt. Der eingebaute Polsucher erlaubt eine schnelle Ausrichtung nach dem Polarstern und ein optional erhältlicher 90° Einblick erleichtert das Arbeiten in der Nacht.

Mit einem Gewicht des Achsenkreuzes von rund 17 kg ist die Montierung noch transportabel. Der angebrachte Traggriff erlaubt ein einfacheres Handling bei dem Gewicht. Die Montierung ist aber nicht im Gleichgewicht am Traggriff so dass man diese damit kaum mit einer Hand tragen kann. Das Stativ wiegt 7,5 kg und kann in der Höhe von 85 cm bis 147 cm eingestellt werden Die beiden mitgelieferten Gegengewichte wiegen je 5 kg. Die einziehbare Gegengewichtstange hat einen Durchmesser von 18 mm, gleich wie bei der EM 200. Die Montierung hat eine Prismenklemme, die sowohl für das kleine Vixenformat wie auch für das Losmandyformat passt.

Auf Wunsch kann liefern wir auch eine fest verschraubte Gegengewichtstange mit 25 mm Durchmesser an. Diese erlaubt eine stabilere Montage von Gegengewichten was sich gerade bei fest aufgestellten Montierungen und für die Astrofotografie lohnt. Vorhandene originale Gegengewichte können gerne aufgebohrt werden, es können aber auch schöne Laufgewichte von Geoptik verwendet werden.

Um die Montierung optimal transportieren zu können, liefern wir passend für die Montierung EQ 6 R eine stabile, gepolsterte Tasche. Diese nimmt die Montierung sicher auf, erleichtert und schützt nicht nur beim herumtragen sondern auch Ihr Auto. Starten Sie optimal ausgerüstet in erfolgreiche Beobachtungsnächte.