Die überarbeitete neue EQ 8 R unterscheidet sich auf den ersten Blick vom kompakten Design des Vorgängermodell's nur geringfügig. Durch die kompakte Bauweise wirkt die Montierung stabil. Die meist angegebenen Belastbarkeiten sind aber weiter mit Vorsicht zu betrachten, sie trägt aus unserer Erfahrung max. kurzbauende Refraktoren bis etwa 7" oder leichtbauende Cassegrain's bis maximal 40 cm, je nach Ansprüchen. Natürlich sind die grundlegenden Merkmale einer Deutschen Montierung immer die gleichen, aber mit dem eigenen Design wirkt sie eigenständig. Dies zeigt die nicht mehr ganz neue Philosophie von SkyWatcher, nicht einfach andere zu kopieren. Die auffälligste Änderung zeigt sich äusserlich in der anderen Anordung des Deklinationsmotor's. Durch den schon von der EQ 6 R bekannten Einsatz von Zahnriemen ist die Montierung deutlich leiser geworden. Der für uns grösste Unterschied ist aber sicher das weglassen der ungenauen Positionsencodern (genannt "Freedom-Find"), die die Nachführung in der Regel ungenauer machten. Der Nachteil wäre der Umstand das bei einem Auskuppeln die Position verlohren geht, der Vorteil ist die genauere Nachführung. Wir betrachten dies deshalb als Vorteil. Ein weiterer Vorteil der neuen Version ist die insgesamt bessere Bedienbarkeit der Prismenklemmung, so das Teleskope sicherer geklemmt werden können.

Die Montierung ist mit einer grossen Gegengewichtstange ausgerüstet und ist insgesamt gut balanciert über der Säulenmontageplatte gebaut. Sie kann sowohl mit wie auch ohne Stativ geliefert werden. Dieses ist stabil gebaut und erlaubt auch den Einsatz in der Sternwarte. Säulenadapter für Ihre eigene Säule können in der eigenen Werkstatt gefertigt werden. Die Montierung hat eine Prismenklemme passend für Losmandyformat Schienen. Ein Polsucher ist als Zubehör lieferbar, jedoch nicht die optimalste Lösung.

Mit der Montierung wird ein SynScan Steuergerät mitgeliefert, dass sowohl einen schnellen "goto" Betrieb mit über 42'900 Objekten (ua. komplette Messier, NGC und IC Kataloge, SAO Sterne) wie auch eine Schnittstelle zu vielen gängigen Planetariumsprogrammen ermöglicht. Die Positioniergeschwindigkeit erlaubt mit bis max. rund 3,3 Grad / Sekunde ein zügiges Arbeiten. Eine permanente Periodenkorrektur mit 100 Positionen / Umdrehung, Autoguider-Anschluss und eine LX200-Schnittstelle gehören ebenfalls dazu. Die Korrekturgeschwindigkeit für fotografische Arbeiten kann von 0.25x bis 1x in vier Schritten eingestellt werden. Die Steuerung benötigt rund 3A bei 11 bis 12 - 16 Volt.

Mit einem Gewicht des Achsenkreuzes von knapp 28 kg ist die Montierung bedingt transportabel. Der optimal angebrachte Traggriff erlaubt jedoch ein ungewohnt einfaches Handling bei dem Gewicht. Das Stativ wiegt knapp 30 kg, die beiden mitgelieferten Gegengewichte wiegen je 10 kg. Die Gegengewichtstange hat einen Durchmesser von 32 mm. Zwei Positionssensoren erlauben das Auffinden der Home Position der Montierung auch bei zwischenzeitlich verstellten Achsen wenn die Elektronik ausgeschaltet war. Als Zubehör kann ein stabiler Transportkoffer geliefert werden. In der Sternwarte wird man diese aber nicht vermissen.

EQ 8 RH Pro Die Montierung ist ab Werk auch mit einem fest eingebautem, hochauflösenden Encoder von Renishaw lieferbar. Dieser funktioniert wie das TDM System und glätet den Lauf in Rektaszension. Ein Pointingmodell wird damit aber nicht ermöglicht oder verbessert.