Gebrauchsanleitung
AOK Kutter-Schiefspiegler

am Beispiel des K 110/2720


Inhalt
· Die einzelnen Komponenten
· Benützungsanleitung
· Der praktische Einsatz
· Unterhalt der Teleskopoptik
· Zentrierung des Kutter
Der Schiefspiegler (auch Kutter genannt) mit einer Öffnung von 110mm, 2720 mm Brennweite und einem grossen Okularauszug mit 50.8 mm Einschubdurchmesser ist ein ideal für mobile Beobachtungseinsätze bestimmtes Gerät. Grösse und Gewicht erlauben den transportablen Einsatz besonders. Durch den obstruktionslosen Strahlengang ermöglicht dieses Präzisionsteleskop Beobachtungsergebnise wie mit einem gleich grossen Refraktor. Das Teleskop ist in seiner Struktur mit Hilfe eines modernen Computersystemes entwickelt, um Leistung und Eleganz harmonisch zu vereinen.
Um die hohe Leistung dieses Gerätes auszunutzen, sollten Sie einige Punkte speziell beachten:
Grösse und Ausführung dieses Teleskopes ermöglichen es Ihnen, Spitzenresultate zu erzielen, wie es auch von professionellen Geräten erwartet wird. Scheuen Sie nicht den direkten Vergleich mit anderen Teleskopen, auch wenn diese eine grössere Eintrittsöffnung aufweisen sollten.

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K 110/2720 JS (die einzelnen Komponenten)


Schemazeichnung
  1. Okularauszug
  2. Fangspiegeltubus
  3. Hauptspiegeltubus
  4. Träger
  5. TELRAD-Finder

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Benützungsanleitung des Kutters

Inbetriebnahme und Aufstellung

Auf der Unterseite des Tubusträgers ist eine Montageschiene montiert, die mit diversen Bohrungen, passend für verschiedene Kleinmontierungen versehen ist. Für Mizar und Takahashi Montierungen kann ein passender Montierungskopf geliefert werden. Montieren Sie das Teleskop sicher auf Ihrer Montierung und achten Sie auf eine möglichst exakte Ausbalancierung. Bedenken Sie dabei, dass Sie mit einem Zenitprisma/-spiegel und evl. schweren Okularen arbeiten. Allerdings kann das Teleskop nie ganz genau ausbalanciert werden, da es sich um eine völlig unsymmetrische Konstruktion handelt. Auf der Oberseite der Träger ist Standartmässig ein Traggriff montiert.
Wird das Teleskop in einem Sternwartenbau verwendet, so darf bei geöffnetem Beobachtungsraum das Teleskop nicht mit Gebäudeteilen in Kontakt kommen, da dies zu Beschädigungen sowohl an Teleskop wie auch an der Montierung führt. Die Montageschiene auf dem Träger ist ungefähr in der Sichtrichtung des Teleskopes montiert. Der TELRAD-Finder ist ab Werk auf das Teleskop justiert. Beachten Sie aber zusätzlich die Bedienungsanleitung dessen.

Der grosse Okularauszug

Auszugsrohr Der Kutter K 110/2720 JS ist mit einem grossen Okularauszug mit 46mm freiem Bildfeld und 50.8mm Einschub vom Typ Plasma 110 ausgestattet. Dieser Okularauszugstyp ist mit einem Zahnstangentrieb ausgestattet und erlaubt durch die besonders griffigen und angenehmen Handzustellräder eine feine Fokussierung. Das Auszugsrohr ist mit mehreren Streulichtblenden ausgestattet.

Das Auszugsrohr:
Das Führungsspiel des Auszugsrohres ist auf Spielfreiheit justierbar. Dazu sind die Messingmadenschrauben vorsichtig zu verstellen, und zwar so, dass sich das Auszugsrohr in keiner Position seitlich (Führungsspiel) bewegen lässt. Es ist darauf zu achten, dass jedoch die Fokussierung nach der Justierung genügend leichtgängig ist! Mit der Klemmschraube gegenüber der Handzustellräder lässt sich die Fokusposition für fotografische Aufgaben fixieren. Versuchen Sie nicht, die Schärfe bei blockiertem Auszugsrohr zu verstellen.
Die Handzustellung:
Das Spiel der Zahnstangenzuzstellung ist justierbar. Verwenden Sie hierzu die Zug- und Druckschrauben an der Unterseite des Führungsgehäuses der Handräderachse. Achten Sie darauf, dass das Zahnrad jedoch nicht zu hart auf die Zahnstange drückt, da dies letztlich zu einer Beschädigung des Triebes und der Auszugsrohrführung führen könnte. Ideal ist ein ganz geringes, gerade merkbares Restspiel.
Die Okularaufnahme:
Der Okularauszug besitzt eine runde Okularaufnahme von 50.8mm (2") Einschub-Durchmesser. Wollen Sie das ganze Bildfeld des Teleskopes ausnutzen, so ist nahezu das gesamte Zubehörprogramm im 2" Angebotsprogramm verwendbar. Natürlich können für sämtliche Okularsysteme mit geringerer Aufnahme als 50.8mm passende Adapter geliefert werden.

Die Filteraufnahme

In der Öffnung des Fangspiegels befindet sich okularseitig eine Filterfassung mit 56mm Einschubdurchmesser. An dieser Stelle lässt sich ein ERF für die Beobachtung im Licht der Hydrogen-alpha Linie einsetzen. Es darf dabei aber nur mit abgeblendetem Hauptspiegel gearbeitet werden! Es ist eine freie Öffnung von max. 90mm zulässig. Für die Weisslicht-Sonnenbeobachtung ist ein spezielles Sonnenfilter, Dichte 4 lieferbar, das in die selbe Filterhalterung eingesetzt werden kann. Keinesfalls darf ein normales Objektivsonnenfilter verwendet werden.

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Der praktische Einsatz

Behandeln Sie das Teleskop mit der nötigen Sorgfalt. Es ist ein optisches Präzisionsgerät und darf keinen harten Schlägen oder Belastungen ausgesetzt werden. Berühren Sie keinesfalls die optischen Elemente.
Grundsätzlich eignen sich sämtliche Okulartypen. Verwenden Sie möglichst qualitativ hochwertige Okulare, um die hohe Schärfe und den guten Kontrast des Teleskopes auszunutzen. Beachten Sie dabei aber auch, dass ein Öffnungsverhältnis von 1:20 nicht für alle Okulare verträglich ist. Es gibt gewisse neue Bautypen, bzw. Marken, die nicht eingesetzt werden sollten. Nähere Angaben erfahren Sie beim Hersteller oder Ihrem Vertreter!

Hinweis: Werden Okulare vom Hersteller besonders für kurzbrennweitige Teleskope, bzw. SCT's empfohlen, so sind diese in der Regel für langbrennweitige Teleskope, wie es ein Kutter darstellt, nicht zu empfehlen. Eine sichtbare Unschärfe ist das Resultat!

Für Deep-Sky Beobachtungen mit mittleren Vergrösserungen werden eher weitwinklige Okulare empfohlen, da diese einen höheren Beobachtungskomfort bieten. Für die Beobachtung bei hohen bis sehr hohen Vergrösserungen ist der Einsatz von Plössel oder orthoskopischen Okularen zu empfehlen: Durch die geringe Anzahl Linsen (in der Regel 4) ist der mögliche Kontrast höher und der Lichtverlust (ca. 4-8% je Element) geringer, als bei viellinsigen Spezialokularen. Die hohe Qualität der Optik ermöglicht die Verwendung von sehr hohen praktischen Vergrösserungen (über 400 fach!) - nutzen Sie diese!

Sonnenbeobachtung

Grundsätzlich darf das Teleskop nie ungeschützt gegen die Sonne gerichtet werden!

Verwenden Sie einen Sonnenfilter, der in der Filterfassung des Fangspiegeltubuses fixiert werden kann. Niemals darf ungefiltertes Sonnenlicht durch die Optik fallen. Die Augen würden innert Sekundenbruchteilen auf Dauer zerstört! Der TELRAD-Finder kann am Tag nicht verwendet werden und könnte durch die Sonneneinstrahlung beschädigt werden. Entfernen Sie diesen deshalb grundsätzlich bei Tagbeobachtungen.

Mit dem richtigen Zubehör sind sowohl Beobachtungen im Weisslicht, wie auch im Licht der Hydrogen-alpha Linie mit Erfolg möglich. Passendes Zubehör ist beim Hersteller oder Ihrem Importeur erhältlich.

Fotografie

Naturgemäss ist ein langbrennweitiges Teleskop, wie es ein Kutter darstellt für die Deep-Sky Fotografie weniger geeignet. Trotzdem können aber damit bei sorgfältigem Arbeiten hervorragende Resultate erreicht werden, da der Abbildungsmasstab auf dem Negativ sehr gross ist. Die Nachführung nach einem Leitstern erfolgt vorteilhaft mit Hilfe eines Off-axis Systems. Die Konstruktion des Tubuses ist so ausgelegt, dass die Optik im Tubus aber nicht verkippen kann. Mit einem Leitfernrohr haben Sie aber gegenüber einem Off-axis Nachführsystem den Vorteil der höheren Lichtausbeute, des grösseren Suchbereiches eines geeigneten Leitsternes und des bequemeren Einblickes. Jedoch muss die Montage über eine passende Montageplatte auf Ihrer Montierung erfolgen, da sich die direkte Montage auf dem Tubus nicht eignet. Verwenden Sie einen Refraktor mit min. 80mm Öffnung und eine Endvergrösserung von ca. 250fach (mit Doppelfadenkreuzokular) oder ein CCD-Automaten. Die Brennweite des Leitfernrohres sollte etwa 800mm bis 1200mm sein. Entsprechende Teleskope und auch passende Leitrohrschellen sind beim Hersteller erhältlich. Der Ein- bzw. Anbau ist mit diesem abzuklären.
Natürlich ist das Kutterteleskop speziell für die hochauflösende Planeten- und Mondfotografie geeignet. Hierfür gibt es spezielle Projektionsokulare mit ausgezeichneter Randschärfe. Ansonsten sollten hierfür möglichst orthoskopische Okulare eingesetzt werden. Entsprechendes Zubehör wie optische Geräte und mechanische Adapter für die verschiedenen Anwendungen sind beim Hersteller oder Importeur erhältlich.
Durch die spezielle Konstruktion eines Kutters ist die Brennebene etwas schräg zur Okularaufnahme. Formatfüllende Mond- oder Sonnenaufnahmen lassen diese Verkippung durch eine leichte Randunschärfe gerade erkennen. Dies kann durch einen speziellen Adapter kompensiert werden. Keinesfalls sollten jedoch Okulare oder dergleichen in diesem Winkel eingesetzt werden, da sich daraus nur deutlich sichtbare chromatische Fehler der Okularoptik ergeben würde.

Vorführung

Sind ungeübte Beobachter anwesend, sind einige Punkte speziell zu beachten. Insbesondere die Scharfstellung kann Probleme verursachen. Machen Sie deshalb zuerst immer ein paar Übungen am besten an Flächenobjekten (Mond und Planeten) bei mittleren Vergrösserungen oder an möglichst hellen Sternen bei eher hoher Vergrösserung. Erklären Sie das beobachtete Bild. Für die praktische Beobachtung sind eher geringe Vergrösserung und "Paradeobjekte" einzustellen. Ungeübte Beobachter nehmen die Dinge nicht so gut wahr wie Sie. Zudem kann zu langes Warten in der Kälte manchen interessierten Laien letztlich abschrecken, wenn er anschliessend "nur" ein kaum sichtbares Nebelchen irgend eines abstrakten (jedoch wissenschaftlich sicherlich sehr interessanten) Objektes erspähen kann.
Empfehlenswerte Objekte sind immer die hellsten Messier Objekte, offene und Kugelsternhaufen, eher enge Doppelsterne (besonders mit unterschiedlichen Sternfarben) und natürlich die Planeten und der Mond.

Der TELRAD-Finder

Das Teleskop ist mit einem äusserst praktischem Sucher ausgestattet. Mit Hilfe dieses sehr einfach und sicher zu verwendendem astronomischen Zielvisieres sind Sie sehr schnell "am Himmel" unterwegs. Beachten Sie dazu bitte auch die Bedienungsanleitung des Suchers.
In schwierigen Fällen kann man auch mit grossem Erfolg mit Hilfe eines Feldstechers mit der einen Hälfte durch den TELRAD zielen. Durch den Feldstecher sehen Sie nun die Zielvisiere des Suchers scheinbar am Himmel stehen - eben dort, wo das Teleskop gerade hingerichtet ist!
Begleitendem zum Sucher gibt es auch die äusserst praktischen Aufsuchkarten. Auf diesen sind in leicht einprägsamen Kartenausschnitten die Sterne bis mag. 6.5 (Sichtbar von Auge) und die masstabgetreuen Zielringe des Suchers für die bekanntesten Objekte auffindbar. Mit keinem anderen Aufsuchsystem sind Sie schneller am Ziel...
Die Karten "The Messier Objects Finder Charts" sind beim Hersteller oder Vertreter erhältlich.

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Unterhalt der Teleskopoptik

Reinigung der Optik

Hinweis:
Natürlich können Sie das Teleskop für sämtliche Unterhaltsarbeiten an den Hersteller übersenden. Versierte Amateure sind jedoch in der Lage, die nachfolgend erläuterten Prozeduren selber auszuführen. Für Schäden durch unsachgemässen Umgang kann jedoch keine Garantieleistung in Anspruch genommen werden!
Von Zeit zu Zeit müssen die optischen Elemente gereinigt werden, Der Zeitpunkt hängt von der Verschmutzung ab. Es ist sinnvoll, öfters Staubpartikel von der Optik abzublasen. Verwenden Sie hierzu einen guten Druckluftspray, wie er in Fotofachgeschäften erhältlich ist. Beachten Sie aber unbedingt, dass am Anfang des Sprühvorganges etwas Flüssiggas im Schlauchsystem der Sprühdose sein kann. Zielen Sie deshalb unbedingt zuerst ins Freie!! Grundsätzlich ist zudem zu empfehlen, das Teleskop möglichst zu schützen und die Staubdeckel wenn immer möglich aufzusetzen. Es versteht sich von selbst, dass das Teleskop natürlich nicht Wetterfest ist und keinesfalls Regen oder dergleichen ausgesetzt werden darf.

Der Haupspiegel - Ausbau und Reinigung:
Hat sich ein fetthaltiger Belag auf den Spiegeln gebildet, so kann es nötig werden, die Spiegel auszubauen. Besonders kann dies beim Hauptspiegel der Fall sein. Dieser wird wie folgt ausgebaut:
Die Grundmontageplatte ist am Hauptspiegeltubus seitlich mit Schrauben befestigt. Lösen Sie diese und nehmen Sie vorsichtig den Spiegelträger heraus. Der Spiegel ist frontseitig mit einem Montagering gefasst. Legen Sie die ganze Spiegelzelle mit der verspiegelten Seite nach unten auf eine feste und gerade Fläche (Tisch o.ä.). Drehen Sie die Justierschrauben der Spiegelzelle ganz heraus und entfernen Sie die Grundplatte. Achten Sie dabei auf die eingesetzten Federn der Justierschrauben. Danach lösen Sie die drei Imbusschrauben der Zellenrückseite heraus und entfernen die Zellenrückseite vom Spiegel. Der Hauptspiegel kann jetzt vom Frontring getrennt werden.
Reinigen Sie den Spiegel vorsichtig mit einer leichten Waschlösung (z.B. Handgeschirr-Spülmittel) mit Hilfe eines möglichst feinen und weichen Reinigungspapieres. Dieses darf keinesfalls verschmutzt sein und ist möglichst oft neu zu wenden. Auf dem Spiegel befinden sich bei stärkerer Verschmutzung feinste Staubkörner, die vom Reinigungsmittel gelöst, durch den Renigungsvorgang zu Kratzern auf der Spiegelschicht führen können. Beachten Sie folgende Punkte, so wird dies kaum je passieren können:
  • Vermeiden Sie Druck beim Reinigungsvorgang. Es ist besser, mehrmals eine Stelle leicht zu bestreichen, als mit Druck zu Reinigen
  • Wechseln Sie möglichst oft die Oberfläche des Reinigungstuches, da Staubkörner darin hängenbleiben und so unschädlich vom Spiegel entfernt werden.
Anschliessend ist der Spiegel mit fliessendem Wasser abzuspülen und senkrecht zu stellen. Wassertropfen sind mit saugfähigen Papier zu trocknen.

Berühren Sie die verspiegelte Oberfläche der Optik nie mit den Händen. Vermeiden Sie Druck beim Reinigen.

Der Spiegel darf nicht in der Fassung feucht gereinigt werden. Wasserreste zwischen Fassung und Spiegel führen zu Verspiegelungsschäden!

Bauen Sie den Spiegel niemals im feuchten Zustand in die Fassung ein!

Beim Einbau der Optik darf diese nicht Verspannt (zu festes Anziehen der Spiegelzelle) werden, verwenden Sie eine leicht lösbare Schraubensicherungsflüssigkeit.

Der Fangspiegel - Ausbau und Reinigung:
Der Fangspiegel ist auf die gleiche Art zu reinigen, wie der Hauptspiegel. Allerdings ist die Spiegelzelle schwieriger einzubauen, weshalb hier meistens zu einer einfacheren Methode gegriffen werden kann. Entfernen Sie den Fangspiegelkopf vom Rohr. Mit Hauchen kann dieser befeuchtet werden. Dabei ist es aber sehr wichtig, dass kein Speichel auf den Spiegel gelangen kann! Deshalb müssen Sie unbedingt zuerst ins leere Hauchen und dann, unter ununterbrochenen Hauchen den Fangspiegel befeuchten. Es ist zudem sehr wichtig, dass die Luftströmung gleichmässig erfolgt - nur mit diesen Tricks kann der Speichel vom Spiegel ferngehalten werden. Dieser kann unter Umständen die Vergütung der Optik sichtbar schädigen.
Ist der Fangspiegel ganz zu reinigen, so müssen die beiden Zuschrauben der Justierung des Fangspiegels ganz herausgedreht werden. Die Zelle löst sich aus dem konischen Fangspiegelkopf. Danach ist der Frontring der Zelle herauszudrehen und der Spiegel ist gleich wie der Hauptspiegel zu reinigen.
Bauen Sie die Optik wieder so ein, wie Sie sie ausgebaut haben. Anders als bei einigen Teleskoptypen, ist es jedoch nicht erforderlich, die Spiegel in einer bestimmten Position zueinander zu setzten. Die hohe Präzision der Optik macht dies wirklich überflüssig! Trotzdem sollten Sie unbedingt grösste Sorgfalt walten lassen, um eine Beschädigung der optischen Elemente zu vermeiden. Nach dem Einbau der beiden Spiegel, ist das Teleskop wieder zu justieren.

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Zentrierung eines AOK-Schiefspieglers

Allgemeines

Der Schiefspiegler ist ein absolutes Hochleistungsteleskop, dass eine beugungsbegrenzte Abbildung erreicht. Die Abbildungsgüte vermag deshalb sowohl den Planetenbeobachter, wie auch den Deep Sky Fan zu begeistern. Das mechanische Teleskop besitzt deshalb auch eine Reihe von Justiervorrichtungen, die es erlauben, die Optik auch perfekt zu justieren.
Natürlich ist Optik und Mechanik ab Werk optimal aufeinander abgestimmt, insbesondere die Zentrierung der optischen Elemente ist mit Hilfe eines Computersystemes mit hoher Präzision garantiert. Jedoch kann es nach Jahren der Benützung zu einer Dejustierung kommen. Diese ist leicht zu korrigieren!

  1. Vorjustierung des Hauptspiegles/Justierung des Fangspiegels - Tageslicht
    Der Fangspiegel ist wie bei einem Newton oder Cassegrain zu justieren. Allerdings erscheint dabei der Fangspiegel nicht im Hauptspiegel und man sieht das eigene Auge nicht darin. Es ist deshalb lediglich darauf zu achten, dass der Hauptspiegel exakt zentrisch im Fangspiegel erscheint! Natürlich erscheint dabei der Hauptspiegel kleiner als der Fangspiegel..
    Danach wird der Hauptspiegel vorjustiert. Diese ist ganz leicht zu erreichen: Als erstes müssen die drei Sicherungsschrauben C einige Umdrehungen herausgedreht werden, so dass die Hauptspiegelfassung mittels der Schrauben A, bzw. B frei bewegt werden kann (die Justierschrauben wirken beidseitig) Die Schraube A wird soweit gelöst, bis die Siluette des Fangspiegelgehäuses auf dem Spiegelbild erscheint. Nun wird mit einer der beiden Schrauben B die Siluette exakt eingemittet, so das sich eine saubere Fallinie ergibt. Danach wird die Schraube A soweit eingedreht, bis die Siluette gerade noch am Fangspiegelrand sichtbar bleibt. Danach ist noch einmal die genaue Justierung des Fangspiegels zu kontrollieren und ev. korrigieren.

  2. Feinjustierung des Hauptspiegels - Sternenlicht
    Die Anordnung vom Okularauszug in der Nähe seitlich hinter dem Hauptspiegel ermöglicht ein sehr einfaches und sicheres Arbeiten in der Nacht, so dass die Justierung der Optik leicht von einer Person ausgeführt werden kann.

    Stellen Sie den Schiefspiegler auf Ihre Montierung, die ungefähr parallaktisch aufgestellt sein soll. Sofern Handfeintriebe vorhanden sind, schalten Sie die Nachführung aus - andernfalls richten Sie die Kupplungen so ein, dass das Teleskop von Hand bewegt werden kann. Das schwierigste ist nun das Auffinden eines Sterns, denn der Sucher stimmt natürlich nicht. Verwenden Sie einen möglichst hellen Stern (0mag - 2mag) und eher kurzbrennweitige Okulare (>15 mm). Stellen Sie nun das Sternbild intrafokal unscharf. Sie werden etwa eines der folgenden Bilder sehen:
    Beugungsbilder
    Ist die Vorjustierung genau gelungen, so ist das Bild schön gleichmässig oval, mit der kleinen Einbuchtung der Fangspiegelfassung. Mit den Schrauben B können Sie dieses allenfalls so lange korrigieren, bis es symmetrisch ist. Sollte das Bild "eckig" (kurz vor der besten Schärfe erscheint das Beugungsbild in etwa dreieckig) erscheinen, so liegt eine Verspannung der Optik vor! Die Fassung ist also etwas zu lockern.

    Beobachten Sie während dem Justieren durch das Okular das Bild des Sternes. Dabei müssen Sie vorsichtig dem Stern folgen, da der Spiegel durch das justieren bewegt wird. Das intrafokale Bild ist besser geeignet, da die Bilder und Bewegungen im Okular (mit Zenitprisma) einfach den Zentrierschrauben auf der Hauptspiegelfassung zugeordnet werden können. Je näher Sie der exakten Justage kommen, je schärfer sollten Sie das Bild stellen, da so immer feinere Fehler erkannt werden können.

Danach drehen Sie die Schraube A solange ein, bis das Bild exakt kreisrund ist - Die Optik ist somit perfekt justiert und die Sicherungs-/Fixierschrauben C sind gleichmässig festzustellen!

Teleskop von vorne

Hauptspiegelfassung von hinten
Hauptspiegelfassung von hinten


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