Das Filtersystem von Coronado erlaubt die Beobachtung mit praktisch jedem Teleskopsystem und vor allem
unabhängig vom Öffnungsverhältnis. So werden auch fotografische Aufnahmen und Videosequenzen
leicht, da eine hohe Lichtstärke zu Verfügung steht.
Die Entwicklungsgeschichte von engbandigen Interferenzfiltern reicht schon über 100 Jahre zurück. Anders
als bei den bekannten DayStar Filtern ist beim Fabroy-Peret Etalon der eigentliche Filter vor dem Objektiv.
Dies erlaubt auf der einen Seite, jedes beliebige Öffnungsverhältniss eines Teleskopes zu nutzen, andererseits
ist die thermische Stabilität ein sehr grosses Problem, da geringeste Änderungen der Filtertemperatur die
Abstände der einzelenen Filterschichten verändern und so eine gewaltige Wirkungen in der Beobachtung
haben. Coronado hat dieses Problem elegant lösen können: mit einem Abstandshalter in der Mitte des
Filtersystemes. So werden diese Filter sehr Temperaturunempfindlich und können sowohl bei Winterkälte
wie auch Sommerhitze ohne aufwendige Neujustage und ohne Heizung eingesetzt werden. Ein echter
Durchbruch gerade für die Amateurastronomie!
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das offene Etalon mit dem Enregieschutzfilter
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Zwar wird durch die Obstruktion der Filter das Auflösungsvermögen des Teleskopes etwas eingeschränkt,
aber dies wirkt sich bei einem hellen Flächenobjekt wie der Sonne nicht stark aus. Da der Kontrast hoch ist, viel Licht
vorhanden ist und bei einem Flächenobjekt andere Vergrösserungsregeln gelten, stimmt die Raleight - Regel nur
bedingt. Um dies zu verstehen, können sich sich folgenden Gedankengang verinnerlichen: Bei einem
punktförmigen Objekt (= zB. ein Stern) entsteht im Fokus eines Teleskopes das bekannte Beugungsbild, bedingt
durch die Wellennatur des Lichtes. Der Stern hat im Fokus scheinbar eine Ausdehnung, bzw. einen
Mindestdurchmesser. Bei einem Flächenobjekt entsteht im Prinzip das gleiche, nur besteht eine Fläche
letztlich aus einer unendlichen Anzahl von Punkten. Zwar beeinflussen sich die in der Bildebene wiedergebenen Punkte
sich gegenseitig (dh. sie überdecken sich gewissermassen entsprechend), aber es entsteht trotzdem in der Bildebene
des Teleskopes ein homogenes Bild des Originales. Deshalb spielt bei der Beobachtung von flächenhaften Objekten
die Lichtmenge und der Kontrast eine sehr wichtige Rolle, (abgesehen von der Qualität einer Optik) und weniger das
sog. Auflösungsvermögen.
Sicher haben Sie schon mal den Mond in einem guten 4" Refraktor bei über 200facher Vergrösserung
gesehen und festgestellt, dass das Bild völlig scharf bis in die kleinsten Details war. Bei den Planeten ist der Kontrast
oft zu gering für entsprechend hohe Vergrösserungen, aber bei der Mond- und Sonnenbeobachtung ist genug
Licht und Kontrast vorhanden, um die effektive Güte einer Optik voll auszunutzen. Deshalb kann mit einem
60 mm Refraktor die Sonnengranulation beobachtet werden, obwohl diese Strukturen ja nur ca. eine
Bogensekunde klein sind oder sogar die Cassinische Teilung in den Saturnringen (ebenfalls nur eine Bogensekunde
dünn)! So ist es eben auch möglich, mit kleinen und zudem noch obstruierten Optiken (wie diese Sonnenfilter)
ein hervorragendes Bild zu erreichen. Bereits mit dem kleinsten 40 mm System sind bei Vergrösserugnen
bis 100fach und guter Schärfe feine Strukturen bis in den Bogensekundenbereich beobachtbar.
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Das Filtersystem besteht immer aus zwei Filtereinheiten: dem vor dem Objektiv plazierten Etalon (zusammen mit einem sog.
Energieschutzfilter (gegen UV) und einem Bandpassfilter.
Das Etalon allein kann als Hydrogen-alpha Filter nicht eingesetzt werden. Entsprechend der Eigenschaft solcher Filter
hat es nicht nur eine Durchlassspitze bei 656 nm, sondern derer viele bei weiteren Wellenlängen. Es
sind also viele, wenn auch sehr engbandige Lichtbereiche, die das Filter passieren können. Blickt man direkt durch
ein solches Filter, erscheint dieses deshalb ähnlich wie ein leichtes Graufilter. Aus diesem Grund ist zwingend ein zweites
Filter notwendig, dass nur den Bereich um 656 nm durchlässt. Dieses Filter hat einen viel breiteren
Durchlassbereich, dafür wird dann alles andere Licht abgeblockt. Das zweite Filterelement ist bei Coronado normalerweise in
einem Zenitspiegel untergebracht.
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die T-Max Einheit
Wie bei jedem Interferenzfilter wird ja der Bereich der durchgelassenen, bzw. reflektierten Wellenlängen durch den
Abstand der einzelenen spieglenden Schichten bestimmt. Verändert man also den Abstand in Bezug auf den Lichtstrahl,
verändert, bzw. verschiebt sich auch der Durchlassbereich. Diesen Effekt kann man schon bei normalen Nebelfiltern
ganz leicht erkennen, wenn man diese hin und her neigt. Durch die Neigung sieht man ja schräg durch die
Filterschichten, entsprechden ist der Weg eines Lichtstrahles anders, als wenn er senkrecht auf den Filter trifft.
Ein so engbandiges Filter wie ein H-alpha Filter reagiert entsprechend sehr empfindlich auf die Neigung: bereits ein leichtes
Verkippen verändert die Spitze des Durchlassbereiches mehr als die Halbwertsbreite (= ein Mass für die Breite des
Duchlassbereiches) des Filters. Dies ist von grösstem Nutzen in der Beobachtung: erstens kann so die Durchlassspitze
des Filters ohne Einsatz einer elektronischen Heizung genau auf den Bereich der Hydrogen alpha Linie geschoben werden,
andererseits können so schnell und direkt die durch den Dopplereffekt verschobenen Linien der auf- und absteigenden
Sonnenprotuberanzen vor der Sonnenscheibe eingestellt werden. Dershalb hat das Etalon einen Mechanismus, der es erlaubt,
das ganze Filter leicht zu neigen. Diese Einheit nennt sich "T-Max" und wird mit jedem Solarmax - Filter
mitgeliefert.
Double Stacking
Eine weitere Besonderheit dieses Effektes ist, dass man zwei Filtereinheiten übereinander kombinieren kann. Mit einer T-Max Einheit dazwischen kann
man die beiden Filter so gegeneinander verkippen, dass man den Durchlassbereich wahlweise bis <0.5 Ǻ verengen
kann, während ein einzelnes Etalon "nur" eine Halbwertsbreite von <0.7 Ǻ hat. Zwar ist bei
0.5 Ǻ das Sonnenbild etwas dunkler, aber auch deutlich kontrastreicher. Genau genommen bleiben die
hellen Bereiche im Bild praktisch gleich hell, aber die dunklen werden deutlich dunkler.
einzelne Etalon's werden von Coronado leider nicht mehr geliefert.
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