Warum soll man viel Geld in einen teuren Refraktor investieren, wenn man dafür mit nur kleinen
Objektivdurchmessern auskommen muss? Bringt ein zum gleichen Preis deutlich grösseres
Spiegelteleskop nicht mehr Beobachtungsspass? Auf den ersten Blick mag dies wirklich eine Frage
sein, die es als reinen Luxus erscheinen mag, sein Geld in ein Linsenteleskop zu investieren.
Wenn man aber bedenkt, dass ein Spiegelteleskop mit 20 cm Öffnung im
Winter bis zu 2 h Zeit braucht, bis es an die Umgebungstemperatur angeglichen ist,
ein Refraktor mit 10 bis 12 cm Öffnung aber innert 15 bis 30 min.
ausreichend angeglichen ist, beginnt man zu verstehen, dass zB. für die erfolgreiche
Planetenbeobachtung der Refraktor grundsätzlich schon das bessere Teleskop ist.
So ganz nebenbei ist es ja auch so, dass ein guter 4" - Refraktor durchaus mit
der Leistung so manchen 20 cm Spiegelteleskops verglichen werden kann. Nicht zuletzt
auch deshalb, weil es durch die kompakte Bauform auch schneller und leichter eingesetzt werden kann -
also in der Praxis häufiger genutzt wird. Man kann auch noch einwenden, dass ein Refraktor
deutlich weniger nachjustiert werden muss - Vorteile gibt es also viele, die den hohen Preis rechtfertigen
können.
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