Ob ein Volltubus, ein teilbarer Tubus oder ein Gittertubus ist keine Glaubensfrage - es lässt sich aufgrund der
unterschiedlichen Vor- und Nachteile recht einfach beantworten.
Eine der meist gestellten Fragen bei der Wahl eines Dobsonian Teleskopes ist, was nun besser ist: ein geschlossener oder
ein (offener) Gittertubus. Dabei lässt sich diese Frage allein von den unterschiedlichen Eigenschaften der Konstruktionen
relativ einfach beantworten. Alle Tubusbauweisen haben gewisse Vor-, aber auch Nachteile. Diese soll man nun einfach
optimal nutzen.
Ein Volltubus hat den Vorteil, dass das Teleskop nicht nach jedem Einsatz zerlegt werden muss, aber den Nachteil, dass so
ein Tubus ab einer bestimmten Grösse schlicht unhandlich wird. Ist der Tubus also nicht zu gross, kann er innert einer
Minute im Auto verstaut werden, bzw ist ebenso einfach zuhause verstaut. Wird ein solcher Tubus aber so gross, dass man
ihn alleine nicht mehr transportieren kann, macht es auch keinen Sinn mehr. Also eigenen sich solche Bauweisen bis max.
25 cm Spiegeldurchmesser. So ein Tubus kann von einer Person noch gut transportiert werden. Ist die
Tubuslänge zudem nicht länger als ca. 125 cm, kann der Tubus in jedem Auto bequem quer auf der
Rückbank liegend transportiert werden. Es muss kein Sitz umgelegt werden und man kommt wirklich ohne Kombi aus.
Zudem muss ein solches Teleskop nur selten nachjustiert werden.
Wird der Wunsch nach mehr Öffnung wach, sollte es unbedingt ein zerlegbarer Tubus sein. Ein 12" - Teleskop mit
1500 mm Brennweite und Volltubus kann ein einem normalen Auto kaum noch transportiert werden und das
herumtragen wird zur Qual. Da hilft nur ein teilbarer Tubus! Teilbare Tuben sind eine geniale Lösung, denn ein solcher
Tubus muss nach dem Zusammensetzten, das nur 1 bis 2 Minuten dauert, nur selten nachjustiert werden. Dobson mit teilbaren
Tubsn sind optimal von ca. 300 mm bis 500 mm Spiegeldurchmesser.
Ein teilbarer 320 mm Dobsonian in einem Kleinwagen verstaut
Der Auf- und Abbau dauert kaum mehr als 2 Minuten und die schwersten Teile sind in der Regel immer noch mühelos
zu tragen. Dies auch wegen den kleineren Abmessungen als bei einem Volltubus. Das Teleskop ist also nach einer
kalten Beobachtungsnacht immer noch innert kürzester Zeit verstaut.
Gittertuben können in viele Einzelteile zerlegt und so sehr platzsparend transportiert werden. Jedoch ist der Aufwand
nicht unerheblich, ein solches Gerät jeweils auf- und auch wieder abzubauen! Dies kann schnell 10 bis 20 Minuten
oder sogar noch mehr dauern. Deshalb macht ein Gittertubus erst ab ca. 50 cm Spiegeldurchmesser wirklich Sinn.
Weiter ist es auch so, dass ein zerlegbarer Gittertubus nach dem Zusammenbau meist neu justiert werden muss - ein
Aufwand, der bei grossen Geräten in Ordnung ist, bei kleinen Tuben aber eher störend sein wird.
Doch anders als in kleine Teile zerlegbar lässt sich ein so grosses Teleskop mit einem normalen Auto nun mal nicht
transportieren! Deshalb ist wohl ein Gittertubus die einzige praktische Möglichkeit, überhaupt ein so grosses
Teleskop allein transportieren zu können. Und was die Frage nach offenem oder geschlossenen Tubus anbelangt, ist
es bei einem Dobs immer sinnvoll, die Gitterkonstruktion mit einem Tuch zu umhüllen. Zu viel Streulicht und
Luftturbulenzen durch den/die Beobachter stören sonst das Bild.
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