Man richtet das Teleskop ganz einfach gegen einen hellen Stern und betrachtet diesen mit einem
Okular kurzer Brennweite. Ideal sind 5 bis 10 mm Brennweite und Okulare des Types
Ploessl oder
Ortho. Stellen Sie das Bild ganz leicht unscharf und
betrachten Sie das Beugungsbild. Dieses sollte kreisrund sein.
Ist dieses Beugungsbild nicht kreisrund, liegt eine Dejustierung vor. Diese kann natürlich
verschiedenste Ursachen haben. Bei Linsenteleskopen können entweder die Linsen zueinander
verschoben oder gegeneinander verdehrt sein. Bei Spiegelteleskopen kann entweder der Hauptspiegel
oder Fangspiegel verstellt sein oder aber vor allem der Fangspiegel nicht in der richtigen Position sein.
Ist das Teleskop noch nicht ausgekühlt, so müssen Sie aber mit der Interpretation des Bildes
zurückhaltend sein. Nicht nur die Optik kann sich beim Abkühlen verziehen, auch der Tubus
tut dies. Dadurch verändert sich natürlich auch die Justierung. Und wenn die Dejustierung
zB. bei einem grossen Teleskop nur ganz gering ist, lässt man diese unter Umständen. Ist
nähmlich die Luftunruhe nicht gut, kann es sein, dass diese Dejustierung keinen Schaden verursacht.
Dies kann man am einfachsten bei bester Fokusposition feststellen: schnell sieht man, ob die Luftunruhe
oder die Dejustierung störender ist.
Spiegelteleskope können mit Hilfe von Justierhilfen sehr gut vorjustiert werden. Die Endjustage,
bzw. Kontrolle erfolgt dann in der Nacht an einem Stern. Das
Cheshire Okular eigent sich besonders gut zum
zentrieren des Fangspiegels eines Newtons (eine sehr heikle und extrem wichtige Aufgabe), der Laser
eigent sich besonders zum justieren des Hauptspiegels. Bei Cassegrains eignet sich der Laser
hervorragend zum exakten zentrieren und justieren des Fangspiegels. Linsenteleskope werden
am besten direkt am Stern justiert.
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